Enrico Dienel / 09.05.2011

Maschinenhaustage 2011


Zu den Löbauer Maschinenhaustagen war auch Familie Weißflog mit ihrem Töchterchen Martha aus der Nähe von Chemnitz gekommen. Die Kleine staunte über die mächtigen Dampfrösser.

Holm und Lück essen im Mitropawagen

Was wollen wir in Hollywood, schließlich gefällt es uns in Löbau genauso gut“ – mit dieser Aussage präsentierten sich am Wochenende die Schlagerstars Andreas Holm und Thomas Lück zu den Maschinenhaustagen in Löbau. Vor den begeisterten Gästen sorgten sie mit ihren Songs im alten Lokschuppen für Riesenstimmung. Wo sonst Dampf- und Dieselloks ruhig vor sich hin stehen, hatten sich Löbauer und Gäste zu einer tollen Party versammelt.

„Die Veranstaltung vor der Kulisse des alten Maschinenhauses hat richtig Spaß gemacht, weil wir uns alle Mühe gegeben haben, um viel gute Laune zu verbreiten und gleichzeitig eine Menge Leute da waren, die das reichlich zurückgaben“, sagen Holm und Lück. Die Oberlausitz kennen beide schon lange. Ein Kumpel der beiden, der ehemalige Saxofonist „Saftel“, hat sich sogar in Lückendorf niedergelassen. Gleichzeitig ließen es sich die beiden nicht nehmen, auch selbst einmal ganz vorn in einem Dampfross Platz zu nehmen und das Signalhorn zu bedienen. Dass die fachliche Bezeichnung dafür nicht „Hupen“, sondern „Pfeifen“ ist, wurde ihnen dabei von den Löbauer Experten für historische Eisenbahntechnik vermittelt.


Nach dem Konzert gaben Andreas Holm (links) und Thomas Lück im Mitropa-Speisewagen Autogramme und bekamen von der Vereinskellnerin der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde, Katrin Westdijk, natürlich auch Getränke.

Ursprünglich wollten Holm und Lück sogar bis nach Zittau fahren, was aber wegen der stillgelegten Strecke nicht ging. Noch einmal Nostalgie war kurz darauf beim Abendbrot mit Kartoffelsalat mit Schnitzel und Ei sowie einem strammen Max im Mitropawagen angesagt. „Das sind auch sonst die Gerichte, die am besten gehen, neben Kassler mit Sauerkraut“, informiert dazu Katrin Westdijk, Vereinskellnerin der Eisenbahnfreunde. „Es hat ihnen geschmeckt, denn die Teller waren leer“, fügt sie hinzu. Die Idee mit dem Mitropawagen finden die Barden originell. „Das erinnert mich an schöne Reisen mit der Bahn von früher, als ich in der DDR eine herrliche Kindheit und Jugend erlebt habe“, meint Andreas Holm dazu. Thomas Lück fand sich in Löbau in seine Zeiten als Modelleisenbahner zurückversetzt.

Alfred Simm, der Vereinsvorsitzende der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde, freute sich, dass die Mitropa bei Künstlern und den Gästen gleichermaßen ankam. „Er ist einer unserer schönsten Wagen, hat aber seit über einem Jahr keinen Tüv mehr und wartet, dass wir das Geld für die Werkstatt zusammenbekommen“, informiert er. Ursprünglich schon ausgeräumt, hatten die Leute vom Maschinenhaus in den Wochen vorher noch einmal das alte Mobiliar und die Küche installiert, um Gäste am Wochenende mit Speisen und Getränken versorgen zu können. Dass die Preise dabei sehr moderat waren, versteht sich für Alfred Simm von selbst. Schließlich sei der Wagen kein echtes Gastronomie-Unternehmen, sondern ein Vereinsobjekt.

Weiter ging es bei den diesjährigen Maschinenhaustagen am Sonntag dann vor allem mit der Parallelfahrt der Dampfzüge. Dabei waren bereits am Tag zuvor die über 300 Plätze in beiden Zügen verkauft. Wie in jedem Jahr kamen zahlreiche Fotofreunde, darunter eine Gruppe aus England, nach Löbau, um bei herrlichem Wetter Aufnahmen der historischen Dampfmaschinen vor einem landschaftlich schönen Hintergrund zu machen. Zauberer Ortwini aus Zittau sorgte für großen Kinderspaß.

Quelle: Sächsische Zeitung; Ausgabe Löbau; Montag, 9. Mai 2011
Fotos: Steffen Scholz